Beim Dritten mit Schalk im Nacken antreten

2. März 2018

Handball, Baden-Württemberg-Oberliga, Männer: TV Willstätt (3. Platz, 28:14 Punkte) – SV Remshalden (11. Platz, 17:25 Punkte; Samstag, 20 Uhr).

Nach dem überraschenden 33:30 beim Spitzenteam in Weinsberg passierte das, vor dem SVR-Trainer Frederick Griesbach eindrücklich gewarnt hatte. Mit 29:38 verlor Remshalden das Kellerduell gegen die SG Lauterstein. Die erste Viertelstunde sei zwar sehr gut gewesen, „doch wir waren nicht so fokussiert aufs Spiel, wie wir’s gebraucht hätten.“ Die Mannschaft habe viele freie Chancen und Siebenmeter vergeben, Pech mit Pfostentreffern sei auch noch dazugekommen. Und am Ende habe sich die SVR sogar aufgegeben, der Grund für die sehr deutliche Niederlage.

Der Coach vermeidet es aber, jetzt auf sein Team draufzuhauen. Im Gegenteil, er streicht das Positive heraus: „Wir haben mit dieser jungen Mannschaft trotz unserer personellen Situation bisher eine solche Runde gespielt, dass es keinen Grund gibt, den Kopf hängen zu lassen. Dass wir ohne Hendrik Wiesner so gut sein würden, hat uns keiner zugetraut.“ Wichtig sei es nun, aus der Niederlage gegen Lauterstein zu lernen und sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Im nächsten Spiel beim Tabellendritten TV Willstätt erwartet Griesbach zwar keine Punkte. „Aber ich erwarte, dass wir mit breiter Brust und Schalk im Nacken auftreten.“ Schließlich wäre in der Vorrunde fast ein Sieg gegen den Favoriten herausgesprungen, die Partie endete 27:27. Diesmal ist der Einsatz von Keeper Tobias Klemm (krank) fraglich. Und bitter: Aufgrund seines Knorpelschadens im Knie in dieser Saison wohl nicht mehr spielen wird Oliver Ruge.

Griesbach wechselt in Liga drei

Im Vorfeld der Partie gibt es eine schlechte Nachricht für Remshalden. Und ein Déjà-vu: Wie bereits Alexander Schurr vor ihm, den es nach Kornwestheim zog, wird auch Frederick Griesbach das Team in Richtung 3. Liga verlassen. Zum Saisonende wechselt der 29 Jahre alte Coach, der das Aufstiegsteam der SVR erst seit dieser Spielzeit betreut, zum VfL Pfullingen. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Griesbach. „Mit der Remshaldener Mannschaft macht’s mir sehr viel Spaß. Aber für mich ist Pfullingen eine riesige Chance.“ Beim VfL werde er hauptberuflich als Trainer arbeiten.

Damit ist die SVR jetzt wieder auf Trainersuche. Der Sportliche Leiter Fridger Koltermann bezeichnet die Situation als unglücklich, zumal der Verein mit Griesbachs Engagement sehr zufrieden gewesen sei. Angesichts der schwierigen Personallage spiele das Team eine tolle Saison. „Aber uns passiert es jetzt zum zweiten Mal, dass wir einen jungen Trainer fördern und ihn dann an einen Drittligisten verlieren.“ Freilich jedoch werde der Verein Griesbach keine Steine in den Weg legen. Weil die Saison schon weit fortgeschritten ist, sei die Suche nach einem Nachfolger schwierig. „Wir wollen aber unseren Weg weitergehen und weiterhin auf junge, ambitionierte Trainer setzen“, so Koltermann. (sch)

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