SV Remshalden – SG Pforzheim / Eutingen 22:29 (14:14)
Anders als es das Ergebnis vermuten lässt, entwickelte sich der Spielverlauf gegen eines der Top-Teams der Liga. Die ersatzgeschwächte SVR zeigte lange Zeit eine äußerst engagierte Leistung und musste erst in den Schlussminuten den fehlenden Wechselmöglichkeiten Tribut zollen. Pforzheim gewann am Ende zwar verdient, aber mit 22:29 fiel das Ergebnisse dann doch um einige Tore zu hoch aus.
Bei der SVR jagt eine Hiobsbotschaft die andere, fielen neben Marian Rascher auch noch Marvin Klein mit einer langwierigen Verletzung, Kai Schweikhardt und Carsten Röhrle aus. Bei lediglich einem verbliebenen Wechselspieler mussten Spieler aus der zweiten Mannschaft helfen und die machten das richtig gut. Pforzheim begann in der Abwehr mit einer offensiven 5:1-Variante, die den Gastgeber zunächst vor Probleme stellte. Eine frühe Zeitstrafe gegen die SG eröffnete der SVR erste Chancen, die Moritz Knück mit einem Doppelschlag nutzte und sein Team mit 4:2 in Führung warf. Maxim Gries, der eine starke Partie auf Rechtsaußen ablieferte, erhöhte zum 5:3. Nach der Verletzung von Patrick Kohl in der 12. Minute reagierte Coach Prasolov und schickte mit Robin Lehner den ersten von vier Akteuren der zweiten Mannschaft aufs Feld. Remshalden versuchte nun, die Abwehr der Gäste mit spielerischen Mitteln zu knacken, was häufig gelang. Oft waren die Gelb-Blauen nur durch Fouls zu stoppen, die fälligen Strafwürfe verwandelte Nico Rascher sicher. Auch die Defensive kämpfte leidenschaftlich und hatte in Tobias Klemm einen großen Rückhalt im Tor. Bei einem Zusammenprall in der 22. Minute verletzte sich Ex-Bundesligaprofi Felix Lobedank und konnte für die SG nicht mehr eingesetzt werden. Remshalden kämpfte weiter und zeichnete sich durch eine klasse Mannschaftsleistung aus. Lohn war die 14:13-Führung durch Robin Lehner kurz vor dem Pausenpfiff, dem Pforzheim den ärgerlichen Ausgleich folgen ließ.
Keinen guten Start erwischte Remshalden in der zweiten Hälfte, ließ man sich nach drei vermeidbaren Fehlern den Schneid abkaufen und den Gegner beim 14:16 wieder in Führung gehen. Wieder ging ein Ruck durchs Team, die Abwehr kämpfte und im Angriff lief der Ball. Beim 17:19 nach 40 Minuten war weiterhin alles offen. Dann nahm das Unheil so langsam seinen Lauf: Ein glücklicher Abpraller sorgte für das 17:21, der Arm der Schiedsrichter ging immer früher nach oben und setzte damit die SVR weiter unter Druck. Pforzheim erhöhte auf 18:23, doch Remshalden stemmte sich noch einmal gegen die drohende Niederlage, Niklas Pesch und Lukas Hartenstein verkürzten zum 20:23, ehe eine seltsame Entscheidung für Verwirrung sorgte. Trainer Prasolov legte die Grüne Karte und alles rechnete mit der Auszeit für die SVR. Nicht so die beiden Unparteiischen, die zuvor ein wohl falsch ausgeführtes Anspiel sahen und auf Ballbesitz für die SG entschieden hatten. Die Gäste erhöhten durch fünf Treffer in Folge auf 20:28 (58.) und hatten damit die Partie entschieden. Für Remshalden bleibt das Fazit, dass man sich trotz größter personeller Probleme gegen ein Spitzenteam achtbar geschlagen hat und dass mit dieser Einstellung mit dem Team sicherlich noch zu rechnen ist. Nächste Bewährungsprobe ist gleich am kommenden Mittwoch, wenn Tabellenführer Konstanz zu Gast in Remshalden ist.
SVR: Klemm, Mühleisen; Huber, N.Rascher (5/4), Kussinger, Gries (6), Pesch (1), Lehner (1), Hartenstein (5), Knück (2), Hertel, Kohl (2).
SG: Matijevic, Eitel; Lobedank, Hohnerlein (2), Seifried, Mönch (5), Hufnagel (5), Broschwitz (2), Schmid (3), M.Lupus (6/5), Gerstner (1), Wittke, P.Lupus, Kusch (5).